Tierschutz Nienburg

Mausi und Pupsi ist ein Geschwisterpärchen, welches über einen sehr steinigen Weg schreiten mussten, um letztendlich wieder zusammenzufinden. Vor ein paar Wochen erreichte Mausi das Tierheim. Der kleine Kater wurde apathisch an der Verdener Landstraße gefunden. Ängstlich und ein wenig scheu suchte er Schutz bei einer ihm schnell vertrauten Person.

Leider litt Mausi an einigen Entzündungsherden, welche wahrscheinlich durch Bisse, bzw. Hackverletzungen entstanden sind… . Diese offenbarten sich in kurzer Zeit durch einen großen

Abszess im Kopfbereich. Mausi war nun nahezu jeden Tag beim Tierarzt, hatte Fieber, bekam Antibiotika, Aufbauspritzen, Unterspritzungen wegen Austrocknung etc. .

Sehr viel für ein kleines Katzenwesen.

Daher entschloss sich ein Ehrenamtlicher, Mausi mit nach Hause zu nehmen und ihm die Aufmerksamkeit und Betreuung zu schenken, welche ihm letztendlich das junge Leben rettete. Auf der Pflegestelle wurde Mausi zugefüttert, denn er hatte so gar keinen Appetit. Als der Appetit kam, war die Darmtätigkeit derart träge, so dass Mausi Verstopfung bekam, welche nur durch einen Einlauf gelöst werden konnte. Mausi’s Leben stand öfters auf Messer’s Schneide, aber er hat es geschafft und ist zu einem liebenswerten, sehr menschenbezogenen und frechen Katerchen herangewachsen. Unerwähnt soll aber nicht der Einsatz der Pflegestelle bleiben, denn Trauer und Glück liegen nahe beieinander. Schlaflose Nächte und Tränen wurden letztendlich durch ein Glücksgefühl ersetzt, als es Mausi besser ging.

In der Zwischenzeit wurde eine weitere, junge Katze an der Verdener Landstraße gefunden. Ähnlich ängstlich und vom Erscheinungsbild nahezu mit Mausi identisch, wurde schnell gefolgert, dass es sich dabei um Geschwister handeln muss.

Nun sollten die beiden wieder zusammengeführt werden, aber man wartete, bis sich Mausi’s Kopfwunde wieder schloß. Diese entstand, als der Abszess geöffnet werden musste (Danke an Sonja Bartkowski und Andrea Brass für die tolle medizinische Betreuung). Vor ein paar Tagen war es dann so weit. Mausi und Pupsi trafen im Tierheim aufeinander und … erkannten sich … nicht … .

Der erste Tag war erfüllt mit Fauchen und Kratzen, am zweiten Tag wurde sich ignoriert und endlich am dritten Tag lag man zusammen im Körbchen, putzte sich Gegenseitig und ja, rauft auch geschwisterlich miteinander.

Der Weg zu diesem kleinen Katzenglück war steinig, aber erfolgreich. Bis zur Vermittlung der Süßen dauert es noch ein wenig, aber hinsichtlich des neuen Zuhauses bestehen dennoch konkrete Vorstellungen und Wünsche.

Wünschenswert wäre ein gesicherter Freigang im ländlichen Bereich oder aber, falls es in der Stadt sein sollte, eine großzügige Wohnung mit gesichertem Zugang zu einem Balkon. In die Stadt mit „ungehinderten“ Freigang möchten wir die beiden nicht vermitteln!

Die Dosenöffner sollten katzenerfahren sein. Da Mausi und Pupsi zwei selbstbewusste Katzen sind, die mit Krallen und Zähnchen spielen, wären zu junge Kinder im Haushalt nicht anzuraten.

Aber bis zur Vermittlung ist noch ein wenig Zeit. Der Charakter der beiden wird sich erst bilden. Jetzt ist schon abzusehen, dass Mausi der Frecherer und Pupsi der schüchterne Part des Duos ist.

Wie bei jeder Vermittlung wird darauf geachtet, dass die Chemie zwischen den neuen, potenziellen Familienmitgliedern passt. Daher ist ein regelmäßiger Besuch für Interessenten eine Grundvoraussetzung. Insbesondere, da Mausi und Pupsi sich mit den neuen Dosenöffnern sicher und geborgen fühlen sollen, so dass der Auszug aus dem Tierheim für beide Seiten nicht schmerzt.