Am Sonntag Nachmittag erreichte uns der Anruf eines Tierarztes, dass sich ein vermeintliches Fundtier in dessen Obhut befindet, welches wir daraufhin abholten. Laut Angabe soll sich die Katze seit Tagen in einem Schornstein eines Hauses in Langendamm aufgehalten haben.
Die kleine Katze hat wahrscheinlich einen Infekt, welcher von uns behandelt wird. Zu gegebener Zeit wird das Tier geimpft und kastriert.
Die Vermittlung kann sich als schwierig gestalten, da das Tier zwar Menschen gewohnt ist, weiß, dass es dort sein Fresschen bekommt, aber scheinbar jegliche menschliche Nähe noch nicht sehr toleriert. Sehr wahrscheinlich in Freiheit geboren und nie an eine menschliche Behausung gewöhnt, zieht sie sich im Zwinger zurück. Sicherlich wird diese Katze mit der Zeit zahmer werden, aber an eine zügige Vermittlung ist nicht zu denken, es sei denn, es meldet sich ein tierlieber, geduldiger Mensch, welcher der Katze auf seinem Grund und Boden die Freiheit bietet, die sie braucht.
Die Aufnahme des Tieres ist für uns sehr grenzwertig, da wir wissen, dass sich solche Tiere in einem Zwinger nicht wohl fühlen und sogar immens unter dem „eingesperrt sein“ leiden können!
Nach dem uns die ganze Geschichte über die Herkunft des Tieres gewahr wurde, ist uns bewusst geworden, dass weiterhin viele Missverständnisse bei dem Begriff „Fundtier“ bestehen.
Fundtiere sind menschenbezogene Tiere, welche noch kürzlich in menschlicher Obhut waren und dessen Besitzer/Halter unbekannt sind oder bekannt, aber ihr Besitz verloren/stiften ging.
Das Tierheim nimmt diese Tiere als Fundtiere auf und versucht die Halter und Tier wieder zusammenzubringen.
Aber im Falle dieser schwarz-weißen Katze handelt es sich, nach unseren Informationen um ein Tier, wo der Halter bekannt ist, dieser aber sein Besitzrecht an dem Tier abgetreten hat, bzw. sich nicht verantwortlich für dieses Tier fühlt, obwohl es von ihm versorgt wurde.
Die zuständige Stelle geht in diesem Fall nicht von einer Fundsache aus.
(mehr …)