Tierschutz Nienburg

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Mangelnder Respekt gegenüber der Tierschutzarbeit

Oktober 09, 2011 By: Leitung Category: Tierschutz Aktuell, Tierschutz Allg.

Der Fall von Tieraussetzung, wie bei den Katzen aus Rodewald, ist einer von vielen, mit dem sich die Tierheimmitarbeiter beschäftigen. Wie so oft, verlassen Mieter ihre alte Wohnung und lassen ihre (geliebten?) Tierchen zurück. Obwohl die Besitzer bekannt sind, wird sich an das Tierheim gewannt. Aber solange die Besitzer bekannt sind, haben wir als Tierschutz keine Befugnis die Tiere irgendwo rauszuholen. Dieses ist lediglich nur über Rücksprache mit dem Veterinäramt möglich. Viele Leute verstehen dieses nicht und werfen uns, dem Tierheim, mangelnden Tierschutz vor. Dieses macht uns sehr traurig, besonders da Mitarbeiter noch vor Ort beschimpft werden. Scheinbar ist vielen Aussenstehenden nicht bewusst, wieviel Arbeit, Herzblut, körperlicher sowie seelischer Schmerz ein Engagement im Tierschutz und die Arbeit im Tierheim mit sich bringt.

Ins Tierheim kommen sehr viele Menschen, die sich ein Tier wünschen und sich erhoffen, bei uns einen kleinen Stubentiger oder einen treuen Gefährten mitnehmen zu können. Wir nehmen die Verantwortung, die in der Vermittlung von Tieren liegt, sehr ernst. NICHT JEDER BEKOMMT BEI UNS EIN TIER! Das Wohl des Tieres steht bei uns an erster Stelle. Kann der Besitzer dem Tier das bieten, was es braucht? Passt eines unserer Tiere überhaupt zu dem neuen, potenziellen Besitzer? Die Vermittlung ist ein schwieriges Thema und wird von uns nicht leichtfertig behandelt. Wenn man z.B. mit der Intention kommt, einen „scharfen Hund“ zu bekommen oder fragt, was man tun müsse, um ein Tier aus diesem Gefängnis zu befreien, da verschlägt es uns schlichtweg den Atem. Nicht selten hätte man Lust diesem „Besucher“ den Weg zum Tor zu weisen. Nein, wir müssen die Zähne zusammenbeißen und bereitwillig Rede und Antwort stehen. Es gibt unzählige Beispiele, die sicherlich ein Buch füllen könnten!

Wir bitten alle, die nur ein müdes Lächeln und Spott für unsere Arbeit aufbringen, sich selber ein Bild von der Tierschutzarbeit zu machen, aktiv zu werden und einfach mal mit anzupacken. Sie werden sehen, dass Tierschutz sehr viel Energie kostet, sehr viel Kraft und an die nervliche Substanz geht.

Was treibt uns also an? Es ist das, was das Tier uns zurück gibt. Sei es die Katze mit dem Nervenschaden, die einem jeden Tag aufs neue die Hand leckt, der Hund, der dankbar für die Rettung aus unzumutbaren Verhältnissen ist und einen immer wieder aufs neue freudig begrüßt und natürlich auch die Menschen, die ins Tierheim kommen und unsere Arbeit respektieren und das eine oder andere Lob für uns haben.

0 Comments to “Mangelnder Respekt gegenüber der Tierschutzarbeit”


  1. Hallo liebes Tierheim-Team,

    ich bin selbst im Tierschutz tätig und weiß daher, wie schmal der Grat zwischen Verständnis und Unverständis ist.

    Ich kenne in meinem Bekanntenkreis auch Personen, die halt nicht ohne weiteres einen Hund bekommen haben, da sie aus Sicht der Tierschützer nicht die optimalen Bedingungen bieten können. Diese Personen waren dann auch sauer und wetterten gegen das Tierheim. Ich habe Ihnen dann einige Beispiele genannt, wo es eben nicht so lief, wie vorher von den neuen Besitzern angegeben wurde. Die Tiere mußten wieder abgeholt werden; was für jedes einzelne Tier ein Trauma bedeutete. Danach waren die meisten der besagten Bekannten milde gestimmt und zeigten auch Verständnis dafür.

    Und ja, ich kann Eure Aussage nur unterstützen: „Die Tiere geben einem alles tausendfach mit Liebe zurück!“

    In diesem Sinne…

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